LOTTE UND IHR MAÎTRE in der Ö1-Reihe ‚Hörbilder‘

LOTTE UND IHR MAÎTRE
ein Hörstück
von Susanne Ayoub

Lotte Profohs im Atelier, sie malte immer auf dem Boden

Dienstag, 1. November
10:05h in Ö1

mit Gerti Drassl + Silvia Meisterle + Michael Dangl + Jörg Stelling
Tontechnik Elmar Peinelt und Jakob Kainz
Redaktion: Elisabeth Stratka
Eine Produktion der Featureabteilung des ORF 2022

Über das Stück

Foto Michael Horowitz
Lotte Profohs‘ Hauptwerk, der Bilderzyklus „Erbarmt euch der Frauen“. Hier das Buchcover.

Das Wiener Künstlerpaar Lotte Profohs und Leherb, in den 60er und 70er Jahren umschwärmt und bewundert, begründete seinen Erfolg mit damals skandalösen Performances. Lottes internationale Karriere begann früh, sie erfand Leherb und sich selbst als Kunstfiguren, wobei sie als Künstlerin auf der Strecke blieb, als Muse und Modell dafür allgegenwärtig. Es war eine Jugendliebe, die ein Leben lang andauerte, wenn es auch keine glückliche Verbindung war. Lotte machte mehrere Selbstmordversuche, in ihren mittleren Jahren zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück. Leherb dagegen trat weiter in barocker Kostümierung mit lebenden Mäusen und ausgestopfter Taube verbrämt auf, bis er 1997 mit 64 Jahren starb. Der drogenabhängige Sohn Anselm Daniel folgte 4 Jahre darauf. Lotte Profohs überlebte beide, umgeben von Taube Arabella und den Mäusen Paul und Pierre, bis 2012.

Kongeniale Zusammenarbeit

Schallplatte Autodafé
Schallplatte Irre Gut

Zwei gemeinsame Schallplattenaufnahmen stellen eine besondere Facette der kongenialen Zusammenarbeit von Profohs und Leherb dar: Autodafé, eine Art surreales Hörspiel mit Boy Gobert als Erzähler und Irre Gut, gemeinsam getextet und gesungen und von Toni Stricker musikalisch arrangiert, sind bis heute ein aufschlussreiches wie erfrischendes Hörerlebnis.

DIE VERBRENNUNG Hörstück über Ingeborg Bachmanns Tod in Rom

Berichte – Erinnerungen – Mutmaßungen
zum Tod von Ingeborg Bachmann
in Rom
Hörstück von Susanne Ayoub

TONSPUREN Sonntag, 17.4. 20:15 und DA CAPO Dienstag,19.4. 16:05
+ 7 Tage zum Nachhören:
https://oe1.orf.at/programm/20220419/675720/Mutmassungen-zu-Bachmanns-Tod

„Zugegeben, dass ich nicht mehr weiß, warum ich hier lebe. Zugegeben, dass hier das Leben ist, wie es überall ist: Eines Tages wird jemand heiraten, jemand wird einen Lehrstuhl bekommen, jemand wird sich erhängen, in eine Nervenklinik kommen, es wird alles wie überall sein, kein Kolosseum, kein Kapitol helfen darüber hinweg.“

Ingeborg Bachmann